Fabales [Magnoliopsida - Rosidae]

Kleine Kräuter bis stattliche Bäume. Häufig mit Nebenblättern. Gynözeum oft nur aus einem Fruchtblatt bestehend. Samen meist mit einem großen und häufig grünem Embryo.

4 Familien: Fabaceae, Polygalaceae, Quillajaceae, Surianaceae.

Zur stammesgeschichtlichen Beziehung der Familien einschließlich Stammbaum siehe Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website, Ordnung Fabales*. [Quellen: Stevens PE, Strasburger]


Familie Fabaceae HOFFMANNSEGG & LINK. (Syn. Leguminosae JUSS.; Hülsenfrüchtler)

730 Gattungen mit 19400 Arten. Weltweit verbreitet. Von einjährigen Kräutern bis zu stattlichen Bäumen. Untergliedert in 4 Unterfamilien, die zuvor vielfach als eigenständige Familien aufgefasst wurden und als wichtigstes gemeinsames Merkmal ein aus einem Fruchtblatt bestehendes Gynözeum aufweisen, aus dem sich Hülsenfrüchte entwickeln. Blätter häufig gefiedert. Pflanzen meist zwittrig, anemophil, entemophil, ornithohil oder cheiropterophil. Blüten häufig auffällig gefärbt, radiärsymmetrisch bis ausgeprägt zygomorph, in end- oder achselständigen Trauben, Ähren oder Köpfen. Chemisch charakterisiert durch das verbreitete Vorkommen von Lektinen (insbesondere in den Samen).

  • Cercidae: 4-12 Gattungen mit 265 Arten. Bäume bis Lianen mit überwiegend ungeteilten Blättern. Pantropisch verbreitet.

  • Caesalpinioideae (ursprüngliche Familie Caesalpiniaceae R. BR.): 160 Gattungen mit 1930 Arten. Sträucher bis Bäume, selten Kräuter. Blätter meist einfach gefiedert. Blüten (schwach)  zygomorph. Insbesondere in den Tropen verbreitet.

  • Mimosoideae (ursprüngliche Familie Mimosaceae R. BR.): 82 Gattungen mit 3275 Gattungen. Sträucher bis Bäume, ferner auch Kräuter. Blätter häufig doppelt gefiedert. Blüten radiärsymmetrisch, relativ klein, jedoch oft mit auffallend langen und gefärbten Staubfäden. Verbreitet insbesondere in den Tropen und in der warm-gemäßigten Zone.

  • Faboideae (Papilionoideae; Schmetterlingsblüter): 476 Gattungen mit 13855 Arten. Zahlreiche Kräuter, daneben auch Lianen, Bäume und Sträucher. Blätter oft einfach gefiedert. Blüten schmetterlingsförmig, Krone mit deutlich unterscheidbarer Fahne, zwei Flügeln und dem aus zwei eng aneinanderliegenden, teilweise auch verwachsenen Kronblättern bestehenden Schiffchen.

Familie Polygalaceae HOFFMANNSEGG & LINK (Kreuzblumengewächse)

18 Gattungen mit 1045 Arten; Bäume, Sträucher Lianen oder Kräuter, unter diesen einige Vollparasiten (Gattung Salomonia); chemisch charakterisiert durch das verbreitete Vorkommen von Saponinen; Mesophyten oder Xerophyten; Blätter krautig, ledrig oder membranartig, beim Trocken häufig gelblich werdend, gestielt bis halbsitzend, wechselständig, gegenständig oder quirlständig, Nebenblätter vorhanden oder fehlend, Blattspreite ungeteilt, Blattrand ganz; Pflanzen zwittrig, entemophil; Blüten klein oder mittelgroß, zygomorph und meist schmetterlingsförmig (s. Abb. von Polygala venulosa), mit Bracteen, in Ähren, Trauben oder Rispen; Perianth doppelt, K5, meist frei, die zwei inneren häufig groß und petaloid, C5, an der Basis verwachsen oder frei, A8, 10 oder 3-7, meist adnat, nur mit fertilen Staubblättern, G2, seltener 2-5, synkarp, Fruchtknoten oberständig, mit einem oben häufig 2lappigen Griffel; Kapsel-, Stein-, Nuss- oder Flügelnussfrüchte; gemäßigte Zone bis Tropen: nahezu Kosmopoliten, fehlend nur in Neuseeland, Polynesien und in Dauerfrostgebieten. Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Überordnung Rutiflorae / Ordnung Polygalales, Cronquist - Unterklasse Rosidae / Ordnung Polygalales, APG - Unterklasse Rosidae / Eurosiden I / Ordnung Fabales.  Arzneipflanzen: Polygala senega (Polygalae radix - Senegawurzel; Zugang nur für CD- bzw. registrierte Nutzer). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Polygalaceae. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Quillajaceae D. DON (Seifenrindenbaumgewächse)

1 Gattung mit 3 Arten; kleine, immergrüne Bäume; chemisch charakterisiert durch Vorkommen von Saponinen; Mesophyten bis Xerophyten; Blätter ledrig, wechselständig und spiralig angeordnet, Nebenblätter vorhanden, Blattspreite ungeteilt, Blattrand gesägt; Pflanzen zwittrig; Blüten mittelgroß, in endständigen Blütenständen, mit einem großen, hypgynen Diskus als auffälligstem Merkmal; Perianth doppelt, K5, frei, unter den Lappen des Diskus stehend und daher von oben kaum zu erkennen, C5, frei, zwischen den Lappen des Diskus stehend, A10, 5 Staubblätter dem Ende des Diskus entspringend (s. Foto der Blüte von Quillaja saponaria), die 5 weitern Staubblätter zwischen den Lappen des Diskus entspringend (s. Zeichnung aus Köhler's Medizinal-Pflanzen), G5, synkarp, Fruchtknoten jedoch  eingeschnitten, oberständig, mit 5 freien Griffeln; asymmetrisch gelappte Kapselfrüchte, die geflügelte Samen enthalten; gemäßigte Zone Südamerikas: Zentralchile. Taxonomische Einordnung: Bis vor kurzem nicht als eigenständige Familie aufgefasst sondern der Familie Rosaceae zugeordnet, obwohl die Stellung dort schon seit langem umstritten und eine Nähe zu den Fabales diskutiert wurde. APG - Unterklasse Rosidae / Eurosiden I / Ordnung Fabales. Arzneipflanzen: Quillaja saponaria (Quillajae cortex - Seifenrinde; Zugang nur für CD- bzw. registrierte Nutzer). Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Quillajaceae. Quellen und weitere Informationen: Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Familie Surianaceae ARNOTT

5 Gattungen mit 8 Arten; Sträucher und Bäume mit stark differierenden vegetativen Merkmalen; Mesophyten und Xerophyten, Gattung Suriana in Küstenbereichen vorkommend; Blätter klein bis mittelgroß, gestielt bis sitzend, wechselständig und spiralig angeordnet, Nebenblätter fehlend, Blattspreite ungeteilt, Blattrand ganz; Pflanzen zwittrig; Blüten klein, 5zählig, radiärsymmetrisch, mit Bracteen, in achselständigen Zymen; Perianth doppelt, K5, verwachsen, C5, frei, A(8), frei, teils nur mit fertilen Staubblätter, teils mit innen stehenden, nicht petalaloiden Staminodien, G5 (Suriana, Cadellia) oder 1 (Guilfoylia), monomer oder apokarp, Fruchtknoten oberständig; Beeren-, Stein- oder Nussfrüchte; Subtropen und Tropen: atlantisches tropisches Amerika, tropisches Ostafrika, Madagaskar, Inseln des Indischen Ozeans, Ceylon bis Malayische Halbinsel, Ostmalaysia, NO- und subtropisches Australien, Taiwan, Philippinen, Suriana maritima mit nahezu pantropischer Verbreitung (fehlend an den kühlen Westküsten Südamerikas und Afrikas). Taxonomische Einordnung: Dahlgren - Stellung nicht gesichert  - Überordnung Rutiflorae oder Rosiflorae, Cronquist - Unterklasse Rosidae / Ordnung Rosales, APG - Unterklasse Rosidae / Eurosiden I / Ordnung Fabales. Bilder: Suriana maritima* (Zweig mit Blüten/Bild 1*, Zweig mit Blüten/Bild 2*, Blüten*), Blütendiagramm Suriana*, s/w-Zeichnung Blütenaufbau Suriana maritima*. Quellen und weitere Informationen: biodiversity.uno.edu/delta*,  Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.


© Thomas Schöpke